der SOBHY TEMPEL
GESCHICHTE - HISTORY
IDEE
Am Anfang stand die Idee von Ibrahim Sobhy ein Luxusrestaurant in Form eines ägyptischen Tempels zu bauen, so wie er möglicherweise vor mehreren tausend Jahren ausgesehen haben könnte - "etwas" kleiner als die Originalen Monumente. Es war sein Beitrag zur Kulturhauptstadt Graz 2003 und auch ein Zeichen des Miteinander in einer Zeit gravierendster Spannungszustände zwischen Ost und West. Ein ägyptischer Tempel - gebaut in Österreich - ein ägyptischer Bauherr - ein österreichischer Künstler - gemeinsam für eine Sache.
KÖNNEN SIE MIR DARAUS EINEN TEMPEL BAUEN?
Für die visuelle bzw. thematische Gestaltung und Realisierung seiner Vision wandte sich Herr Ibrahim im April 2001 vertrauensvoll an mich. Erst war mein Auftrag Wandmalerei und Reliefarbeiten bzw. die optische Gestaltung zu übernehmen. Während wir gemeinsam das bereits bestehende Gebäude als Basis begutachtet hatten kam die Frage: "Können Sie mir daraus einen Tempel bauen?" So konzipierte ich nun das Restaurant von der innenarchitektonischen Gliederung über die künstlerische Ausgestaltung bis hin zur Fertigung des Interieurs als Gesamtkunstwerk und übernahm fortan auch alle baumeisterlichen Tätigkeiten. Ich vertiefte meine Kenntnisse und arbeitete mich in die Thematik ein, soweit es mir in dieser kurzen Zeit moeglich war. Für spezielle Fragen wandte ich mich an die Kunsthistorikerin Dr. Haslauer vom kunsthistorischen Museum Wien und meinen Kollegen Gregor Traversa.
UMBAU
Begonnen wurde mit den Abrissarbeiten der alten Strukturen am 01.06.2001. Ich liess das Untergeschoss als ersten Raum ausbauen, um zeitgleich mit der künstlerischen Detailarbeit beginnen zu können - dem Deckengemälde des Tierkreises von Dendera in einer Grösse von 6x6m. In weiterer Folge wurden Wände, Pfeiler, Bar, Brunnen, Stühle mit Reliefs und Malerei versehen. Für die Anfertigung der Reliefarbeiten wurde Sand vom Gizeh Plateau aus Kairo importiert. Die Halbreliefs greifen, wie die Malerei, Themen aus unterschiedlichen Epochen der altägyptischen Hochkultur auf, Kopien die auf Originale dieser einzigartigen Kultur zurückgehen.
Während ich mich mit Planung, Konzeption und Ausführung des Projektes beschäftigt war, organisierte mein Auftraggeber in Alexandria die Fertigung der Möbel aus Edelhölzern, der Eingangsstatuen bzw. Statuetten, Kelche, Krüge, sowie der aus Papyrus hergestellten Speisekarten. Die in der Bar aufgestellten Anubis Statuen wurden unterdessen von meinem Kollegen Felix Wiegele aus Holz geschnitzt. Sämtliche Malereien, Reliefarbeiten und Vergoldungen wurden von mir und meinem Team in hunderten Stunden von Hand gefertigt. Nach 18 Wochen wurde das Edelrestaurant am 12.10.2001 feierlich eröffnet.
DANKE
Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich bei Ibrahim Sobhy (mein geduldiger Auftraggeber), Mag.art Alexandra Keckstein (Meine grosse Malhilfe), Evelyne Bogensberger und Hannes Tripp (Anfertigung der Brunnenkeramiken), Uschi Lang (Pressearbeit), Helmut Kaufmann und Christan Burger (Deckenleuchten und Malhilfen), Hermann Brunner (mental Coach - www.lifepipe.at), Mirsad (Der Pfeilermaurer) und der gesamten Mannschaft bedanken. Ohne die Geduld und Beharrlichkeit meiner Kollegen wäre es nicht möglich gewesen dieses Projekt in so kurzer Bauzeit zu realisieren.
Fotografie: Robert Lukas (www.fotolukas.at)